Schutzkleidung

Einsätze der Feuerwehr sind immer Ausnahmesituationen, nicht selten begeben sich die Einsatzkräfte hierbei selber in extreme Gefahrensituationen. Gerade Brandeinsätze gelten als besonders gefährlich, durch Brandeinwirkung und Wärmestrahlung sind in geschlossenen Räumen schnell Temperaturen von über 800 °C erreicht. Umso wichtiger ist es, dass sich die Feuerwehr auf ihre persönliche Schutzausrüstung verlassen kann.
Seit Januar 2017 werden die Einsatzkräfte der Mendener Feuerwehr nach und nach mit neuer Schutzkleidung ausgestattet. Eine Arbeitsgruppe aus ehren- und hauptamtlichen Einsatzkräften befasste sich in den Jahren 2015/16 mit der Beschaffung einer neuen Schutzkleidung. Nach Produktpräsentationen, Marktvergleich, Trageversuchen und einer öffentlichen Ausschreibung erhielt schließlich der Hersteller Texport den Zuschlag, somit erfolgte im Sommer 2016 die Bestellung für die ersten 75 Jacken und Hosen des neuen Typs. In den folgenden Jahren sollen in weiteren Teilbestellungen zunächst die Atemschutzgeräteträger und auf Dauer alle Einsatzkräfte neu eingekleidet werden.

Das Äußere:

Mit Sicherheit das auffälligste Merkmal ist die Farbe des Schutzanzuges: Nicht mehr, wie in Deutschland lange Zeit üblich schwarz, sondern sandfarben. Dies hat keinesfalls modische Gründe oder ist ein US-Look. Die sicherheitsrelevanten Vorteile hellerer Kleidung liegen auf der Hand: Gerade in der Dämmerung erhöht die hellere Farbe die Sichtbarkeit, bei Sonneneinstrahlung ist die Wärmeaufnahme geringer und zudem können Verschmutzungen wesentlich besser erkannt werden.
Der Anzug wurde mit großflächigen, gelb fluoreszierenden und silber-reflektierenden Streifen versehen. Diese Applikationen erlauben es, die Schutzanzüge auch ohne Warnweste im Straßenverkehr zu tragen.

Atemschutznotfall:

Für den Fall, dass eine Einsatzkraft verunfallt, sind im Nacken- und Oberschenkelbereich ausziehbare Schlaufen integriert. Diese Trageschlaufen ermöglichen eine schnelle, unkomplizierte Rettung verunfallter Einsatzkräfte ohne zusätzliche Hilfsmittel. Eine Rettung bei einem Atemschutzunfall im Innenangriff kann so wesentlich zügiger erfolgen, was die Überlebenschancen eines verunfallten Feuerwehrmannes deutlich erhöht.

Ergonomie und Atmungsaktivität:

Das geringere Gewicht und der kürzere Schnitt der Einsatzjacke sowie ein atmungsaktiver Membranaufbau erhöhen den Tragekomfort. Die Atmungsaktivität reduziert die Gefahr von Hitzestress – die häufigste Todesursache bei Feuerwehrleuten im Brandeinsatz – deutlich. Die stark beanspruchten Bereiche an den Knien, den Ellenbogen und den Knöcheln sind mit Kevlaraufsätzen verstärkt. Um die Bewegungsfreiheit zu optimieren, sind in den Gelenkbereichen Bewegungsfalten eingearbeitet.

Die Details:

Die aufgesetzten Taschen für Funkgeräte und Taschenlampen sind speziell auf die in Menden genutzten Geräte angepasst. Weitere Ausrüstungsgegenstände können ohne Probleme in Taschen im Hüft- und Beinbereich untergebracht werden.

Helm:

Der Feuerwehrhelm ist zusätzlich mit einem Klappvisier und einem Nackenschutz aus Leder ausgestattet. Somit schützt er den Kopf nicht nur vor herabfallenden Gegenständen, sondern auch das Gesicht, etwa gegen Funkenflug und verhindert das Hineinfallen von heißen Teilen in den Nackenbereich.

Feuerwehrstiefel:

Durch ihren speziellen Aufbau und die Verwendung von gewissen Materialen schützen die Stiefel der Feuerwehr z.B. vor Verbrennungen, herabfallenden Gegenständen, Verletzungen durch Umknicken oder Stichverletzungen durch die Sohle, aber auch vor elektrischem Strom.