Feuerwehr Menden unterstützt in der Nachbarstadt

Am Freitagabend kam es in einem Industriebetrieb in der Iserlohner Heide zu einer chemischen Reaktion. Durch diese Reaktion traten Gefahrstoffe aus, die Feuerwehr Iserlohn, Spezialeinheiten und der Rettungsdienst befanden sich im Großeinsatz. Unter anderem musste zeitweise ein Wohngebiet evakuiert werden. Für weitere Infos verweisen wir auf die Berichterstattung der Feuerwehr Iserlohn.

In der Nacht zu Samstag wurde um 01:44 Uhr der Löschzug Überörtlich der Feuerwehr Menden nach Iserlohn alarmiert. Kurze Zeit später befanden sich 20 Einsatzkräfte mit vier Fahrzeugen auf dem Weg in die Waldstadt.
Da sich fast alle Iserlohner Feuerwehreinheiten bereits im Einsatz befanden, stellten die Mendener, zusammen mit den Löschgruppen Iserlohn-Letmathe und -Oestrich, den Grundschutz im Iserlohner Stadtgebiet sicher.
Um 03:16 Uhr alarmierte die Einsatzzentrale die Wachbesetzung in die Bleichstraße zu der dortigen Gemeinschaftsgrundschule. Unmittelbar an dem Gebäude sollte es zu einem Feuer gekommen sein. Glücklicherweise handelte es sich nur um einen Kleinbrand, der schnell abgelöscht wurde. Zu weiteren Einsätzen kam es während der Wachbesetzung nicht.

Gegen 07:00 Uhr konnte die Einsatzleitung in der Iserlohner Heide „Entwarnung“ geben. Nachdem ein Großteil der Einheiten eingerückt war und seine Einsatzbereitschaft wieder hergestellt hatte, konnte die Feuerwehr Menden gegen 07:30 Uhr einrücken.

Jahrhunderthochwasser überrascht Menden

Lange sah es so aus, als würde Menden mit dem sprichwörtlichen „blauen Auge“ davonkommen. Am späten Nachmittag und in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag sind die Pegel von Hönne und Oese dann aber doch unerwartet und rasant angestiegen, so dass Menden ein Jahrhunderthochwasser erfahren musste. Zum Glück bislang ohne Verletzte oder gar Tote.

Bereits am Mittwochnachmittag wurde der Löschzug überörtlich der Feuerwehr Menden zur Unterstützung in das schwergetroffene Altena gerufen. Zusammen mit Einheiten der Feuerwehr Iserlohn versuchten die Einsatzkräfte sich einen Weg in das Flutgebiet zu bahnen, allerdings ohne Erfolg. Alle Zufahrtsstraßen waren selbst für die großen Löschfahrzeuge unpassierbar. Unverrichteter Dinge musste dieser Einsatzauftrag abgebrochen werden, nach Rücksprache mit der Einsatzleitung MK lag der nächste Einsatzschwerpunkt in Balve. Das Hochwasser der Hönne hatte auch hier für Überflutungen gesorgt. Aus einem Bereitstellungsraum in Beckum rückten die Einsatzkräfte zu mehreren Einsätzen aus.

Mit Stand Donnerstag (15. Juli, 17 Uhr) ist die Feuerwehr zu 144 Einsätzen im gesamten Stadtgebiet Mendens gerufen worden. Bis zum Abend sollen alle dieser Einsätze abgearbeitet sein. Die Lage hat sich über den Donnerstag verteilt zusehends entspannt, Hönne und Oese sind in ihre Flussbetten zurückgekehrt und vielerorts ist das Wasser abgelaufen. So werden nach und nach die Schäden sichtbar, die die Wassermassen hinterlassen haben. Vielerorts konnten die Einsatzkräfte von Feuerwehr und Technischem Hilfswerk THW jedoch schlimmeres verhindern. So konnte in der Nacht unter anderem die Überflutung einer Galvanik verhindert werden, in dem große Mengen Chemikalien gelagert sind. Zwischenzeitlich musste auch die Tiefgarage einer Seniorenwohnanlage gesichert werden, zusätzlich zu zahlreichen weiteren Einsätzen.

Auch das Mendener Ordnungsamt, die Umweltabteilung, der Mendener Baubetriebshof, die Stadtentwässerung Menden und die Stadtwerke Menden waren im Einsatz. Zudem erhielt die Mendener Feuerwehr überörtliche Unterstützung von einem Löschzug aus Detmold.

Einig sind sich die Verantwortlichen von Feuerwehr und Stadtverwaltung darin, dass sich die Mendener Bürgerinnen und Bürger in dieser Katastrophenlage vorbildlich und solidarisch verhalten haben. Bei allen, die an den Einsätzen beteiligt haben, den Bürgerinnen und Bürgern, die mit zahlreichen Hilfsangeboten an die Einsatzkräfte herangetreten sind, dankte Bürgermeister Dr. Roland Schröder in einer kurzen Videobotschaft, die auf den Sozialen Medien veröffentlicht wurde.

Auch in den kommenden Tagen wird das Hochwasser Menden beschäftigen. So wurden z.B. durch die Abteilung Straßenbau zahlreiche Brücken im Stadtgebiet auf Schäden überprüft – bislang ohne größere Schäden feststellen zu können. Auch müssen nach wie vor viele Straßen gereinigt werden. Die meisten konnten im Tagesverlauf wieder freigegeben werden. Aktuell ist lediglich ein Fuß- und Radweg im Bereich Abtissenkamp gesperrt.

Der Immobilienservice Menden ISM hat unterdessen damit begonnen, die Schäden an städtischen Gebäuden zu erfassen. Zwölf stadteigene Gebäude wurden von dem Hochwasser teils schwer beschädigt. Am stärksten betroffen sind das Areal Schmelzwerk, die Volkshochschule mit Sporthalle und die Musikschule und das Gymnasium an der Hönne inklusive Sporthalle und Neubau. Der Neubau am Gymnasium kann jedoch weitergehen. Die genauen Schäden an allen betroffenen Gebäuden werden in den kommenden Tagen ermittelt und beziffert.

Aber auch zahlreiche Wohnhäuser in Menden sind vom Hochwasser beschädigt, teilweise sind nach wie vor Keller voller Wasser.

 

20 Unwettereinsätze in Menden – Einsatzkräfte unterstützen auch in Nachbarstadt

Am Sonntagnachmittag zogen mehrere Gewitterzellen über das Mendener Stadtgebiet. Vor allem der damit verbundene Starkregen sorgte für überflutete Straßen und Keller.

Eine kleinere Gewitterzelle sorgte gegen 13 Uhr für zwei Alarmierungen der hauptamtlichen Kräfte im Ortsteil Schwitten. „Am Schwarzkopf“ unterspülten die Wassermassen die Straße, die Feuerwehr sicherte die Gefahrenstelle ab.

In der Nachbarstadt Fröndenberg sorgte diese Gewitterzelle für wesentlich mehr Schäden. Die örtliche Einsatzleitung forderte daher auch Unterstützung aus Menden an. Kurz nach 14 Uhr ging es dann Schlag auf Schlag: Um 14:14 Uhr alarmierte die Leitstelle den „Löschzug überörtlich“ der Feuerwehr Menden, um in der Nachbarstadt Hilfe zu leisten. Zu dieser Zeit zog auch über Menden ein kräftiges Gewitter hinweg. Während sich die Einsatzkräfte noch ausrüsteten, alarmierte die Leitstelle nur vier Minuten später schon zum nächsten Einsatz. In einem Autohaus hatte die Brandmeldeanlage ausgelöst. Außerdem kamen fast zeitgleich weitere unwetterbedingte Einsatzstellen im gesamten Mendener Stadtgebiet hinzu. In fast allen Fällen handelte es sich um unter Wasser stehende Straßen und Keller. Insgesamt verzeichnete die Mendener Feuerwehr bis zum Nachmittag 19 unwetterbedingte Einsätze, auch die ausgelöste Brandmeldeanlage konnte auf eingedrungenes Wasser zurückgeführt werden.

Zum jetzigen Zeitpunkt (Sonntag, 18:00 Uhr) beteiligen sich immer noch 22 Einsatzkräfte mit fünf Fahrzeugen am Großeinsatz in Fröndenberg. Ein Einsatzende ist noch nicht absehbar.
Update 20:30 Uhr: Der überörtliche Löschzug ist im Bereich Fröndenberg-Warmen eingesetzt. Mit mehreren Tauchpumpen wird das Wasser aus den Kellern der Wohnhäuser gepumpt. Zwischenzeitlich wurden noch weitere Tauchpumpen aus Menden nachgefordert. Das Einsatzende ist nach wie vor nicht absehbar.
Update Montag, 09:00 Uhr: Die Mendener Einsatzkräfte wurden gegen Mitternach aus dem Einsatz in Fröndenberg herausgelöst. Der Einsatz läuft derzeit noch weiter, es sind noch nicht alle Schäden beseitigt.