Einsatzkräfte blicken auf das vergangene Jahr zurück. Allein Sturm „Friederike“ ist der Grund für 140 Blaulichtfahrten.
Bei der Jahresdienstbesprechung der Me ndener Feuerwehr nahmen die Einsatzkräfte noch einmal das vergangene Jahr in den Blick und konnten mit Stolz auf große Erfolge in der Jugendarbeit verweisen. Nachhaltigen Eindruck hinterlassen hat der Sturm „Friederike“.
Als Orkan „Friederike“ vor nicht ganz drei Wochen über das Land zog, richtete er bekanntlich auch in Menden große Schäden an. Allein 140 Einsätze für die Feuerwehr in der Hönnestadt waren das Ergebnis. 600 war die Zahl für den gesamten Märkischen Kreis, wie bei der Jahresdienstbesprechung am Samstag in der Schwittener Mehrzweckhalle der neue Kreisbrandmeister Michael Kling zu berichten wusste. „Bei uns sind alle Kameraden unversehrt aus diesen Einsätzen zurückgekommen, was tragischerweise nicht überall der Fall war.“
Dank aus der Bevölkerung
Im Nachgang des Unwetters freute ihn vor allem eines: „Es gab so viele positive Reaktionen und Dank aus der Bevölkerung, über die Medien, soziale Netzwerke. Und damit eine Anerkennung, die wir oft vermissen“, sprach Kling im Folgenden die steigenden Zahl an Behinderungen bis hin zu Angriffen auf Rettungskräfte an. Er wie auch andere Redner appellierten an die Feuerwehrleute, jeden einzelnen eines solchen Falles zu melden. „Manche denken schon, das gehört halt dazu. Aber da sage ich ganz klar: nein!“
Auch Bürgermeister Martin Wächter ergriff lobend und mit Dank „für eine hervorragende Arbeit“ die Orkan-Einsätze auf: „Da hat sich gezeigt, dass wir uns auf die Mendener Feuerwehr verlassen können.“ Im Haupt- wie im Ehrenamt sei das ganze Jahr über wieder Großes geleistet worden. In der gut gefüllten Halle machte die Wehrleitung um Christian Bongard, Jürgen Schermutzki und Wolfram Semrau das auch noch exemplarisch an einigen Namen deutlich. So wurden Feuerwehrmänner und -frauen für runde Dienstjubiläen, Neuaufnamen in den aktiven Dienst, erfolgreich absolvierte Aus- und Fortbildungen und daran anschließende Beförderungen oder für Positionswechsel innerhalb von Löschzügen und -gruppen ausgezeichnet.
Mit Reiner Spierling aus Bösperde wechselte ein einziger der Blauröcke in die Ehrenabteilung, scheidet also aus dem aktiven Dienst aus. Bei den Mädchen und Jungen der Kinder- und Jugendfeuerwehr steht der Start in den selbigen überhaupt erst noch an. Zumindest hoffen natürlich die Betreuer, dass möglichst viele mit Erreichen der Volljährigkeit aktive Feuerwehrleute werden.
Erfolgreiche Kinderabteilung
Von einem „sehr erfolgreichen ersten Jahr“ sprach Christiana Bongard als Verantwortliche der Kinderfeuerwehr. „Mit den 25 Kindern machen wir auch schon Brandschutzerziehung. Und generell alles immer mit viel Spaß.“ Es gibt sogar eine Warteliste für die Kinderfeuerwehr.
Enorm gesteigert hat sich die Mitgliederzahl in der Jugendfeuerwehr von 28 auf 53, wie Marco Borzi berichten konnte. Was zum Teil aber auch durch die eine Umstrukturierung in der Ausbildung bedingt ist.
Für die „großen“ Feuerwehrleute brachte das Jahr 2017 unter anderem die nun flächendeckende Ausrüstung mit Digitalfunk und als den wohl umfangreichsten Einsatz im April den Wohnungsbrand in Bösperde, wo zwölf Menschen in letzter Minute gerettet werden konnten. 2018 schreitet die Sanierung der Gerätehäuser weiter voran, ebenso die Entwicklung des neuen Brandschutzbedarfsplans.
Ältestes Mitglied ist 90 Jahre alt
235 ehrenamtliche und 61 hauptamtliche Feuerwehrmänner und -frauen leisten aktuell ihren Dienst in Menden. Mit Ehrenabteilung, Kinder- und Jugendfeuerwehr sowie den beiden Spielmannszügen summiert sich die Zahl auf 470 Engagierte. Stolz verwies Christian Bongard auf den generationenübergreifenden Charakter: „Unser jüngstes Mitglied ist sieben, das älteste 90 Jahre alt.“
Zu 187 Bränden rückte die Feuerwehr im vergangenen Jahr aus, der rückläufige Trend der vergangenen Jahre setzt sich hier fort. Technische Hilfeleistung kam auf 367 Einsätze. der Rettungsdienst rückte 2017 fast 7000 Mal aus.
Text: Alexander Lück