Im Rahmen ihrer Ferienaktionswoche besuchte die Jugendfeuerwehr Menden am 15.07.2016 die Firma Lhoist zu einer Betriebsbesichtigung. Nach einer ausführlichen Sicherheitsunterweisung, hier wurde auf die besonderen Gefahren im Werk durch große Maschinen und den Kalk hingewiesen, gab Herr Münch, Leiter für Sicherheit und Betriebstechnik im Werk Hönnetal, einen Überblick über die Möglichkeiten einer Berufsausbildung bei der Firma Lhoist. Die Jugendlichen erfuhren, dass es mit Mendener Schulen eine Kooperation gibt um einen ersten Einblick in den Betrieb zu erhalten. Des Weiteren besteht die Möglichkeit eines Betriebspraktikums bei der Firma Lhoist. Wer von den Jugendlichen dann Lust auf eine Ausbildung bei der Lhoist bekommen hat, wurde durch die sehr ausführliche Führung von Herrn Münch mit vielen Einblicken und Informationen in den Betrieb versorgt.
Die Führung begann am Beginn der Kalkproduktion, im Steinbruch. Hier wurden die großen Muldenkipper und Bagger gezeigt, die den am Wochenbeginn abgesprengten Kalkstein verladen und ins Werk transportieren. Im Hintergrund wurden bereits Bohrungen für eine weitere Sprengung getätigt. Zur Überraschung der Jugendlichen konnte sich die Gruppe aus ca. 15 Jugendlichen und Jugendgruppenleitern sogar in die Schaufel eines Radladers stellen, ohne auch nur den Kopf ein ziehen oder sich eng zusammenstellen zu müssen. Weiter ging es zum Steinbrecher der noch im Steinbruch, die vom Muldenkipper angelieferten Steine für den Transport, über ein Förderband, in das Kalkwerk zerkleinert. Die schiere Größe und Kraft dieser riesigen Anlage ließ die Jugendlichen erstaunen, zumal die sich über mehrere Etagen erstreckende Anlage komplett begehbar ist. Weiter ging es dem Förderband folgende in das Kalkwerk. Hier wurden die Steine als erstes gesiebt und gewaschen, damit nur das für die Produktion geeignete Material, vom Lehm befreit, in die Produktion gelangt.
Das nicht zur Produktion geeignet Material wird dann z.B. im Straßenbau eingesetzt.
Über unzählige Stufen folgten die Jugendlichen den für das Brennen vorgesehenen Steine auf ca. 50m Höhe. Hier wurden die Steine über einen Vorheizer dem eigentlichen Brennofen zugeführt. Die bei ca. 1200 Grad gebrannten Kalksteine geben durch den ablaufenden chemischen Prozess das im Gestein gelagerte CO2 ab und werden dabei zu Branntkalk, erklärte Herr Münch. Einen guten Eindruck von den Temperaturen, die bei diesen Prozessen herrschen, bekamen die Jugendlichen schon am Vorheizer und beim Blick in den Brennofen. Auch bei der Probenentnahme aus dem Brennofen war die enorme Hitze zu spüren. Dabei war ein Blick auf das Endprodukt, den noch heißen Kalk, zu werfen.
Faszinierend war für die Jugendliche, dass für die Überwachung des Siebens und Brennens lediglich zwei Personen nötig sind. Nicht weniger interessant war auch die Art der Befeuerung der Brennöfen. Diese erfolgt nämlich mit Braunkohlestaub. Die Jugendfeuerwehrmitglieder haben in ihrer Ausbildung bereits gelernt das Stäube nicht die besten Freunde der Feuerwehr sind. Auch hier zeigte Herr Münch wieder auf, dass es viele vorbeugende Maßnahmen, Sicherheitshinweise und Regeln gibt um die Gefahr möglichst gering zu halten.
Nach diesen tiefen Einblicken in ein spannendes, heimisches, Unternehmen wurde zum Abschluss der Besichtigung noch das Lager für die nicht zu Kalk verarbeitbaren Steine gezeigt. Danach bedanken sich die Jugendlichen und Jugendgruppenleiter für die gelungen und sehr informative Führung bei Herrn Münch.