Datum: 9. November 2015 um 1:28 Uhr
Alarmierungsart: Meldeempfänger
Einsatzart: Brandeinsatz 
Einsatzort: Schwarzer Weg, Menden-Bösperde
Einheiten und Fahrzeuge:

Weitere Kräfte: Bundespolizei, DB Notfallmanager, LG Bösperde, Notfallseelsorge, Polizei, Pressestelle FW Menden, Rettungsdienst Menden, Rettungshubschrauber, Rüstzug Wache


Einsatzbericht:

Auf den Gleisen zwischen den Bahnhöfen Menden-Bösperde und Fröndenberg kam es in der Nacht von Sonntag auf Montag zu einem folgenschweren Zwischenfall:Im Verlauf von Gleisbauarbeiten entzündeten sich Arbeitsmaterialien an einem Schienenfahrzeug, ein Arbeiter zog sich schwere Brandverletzungen zu und musste in eine Spezialklinik geflogen werden.

Gegen halb zwei in der Nacht alarmierte die Kreisleitstelle den Rüstzug der Feuer- und Rettungswache sowie die Löschgruppen Bösperde, zunächst unter dem Alarmstichwort LKW-Brand. Beim Ausrücken erhielten die Einsatzkräfte die Information, dass es sich vermutlich um ein brennendes Schienenfahrzeug handele. Die genaue Einsatzstelle befand sich am Schwarzen Weg, unweit des Bösperder Bahnhofs, auf dem dortigen Gleiskörper. Unmittelbar bei Eintreffen der ersten Kräfte stand fest, dass sich eine Person schwerste Verbrennungen zugezogen hatte und das Schienenfahrzeug auf den Gleisen brannte. Auf Grund der Schwere der Verletzungen wurden zunächst ein Notarzt und später zusätzlich ein Rettungshubschrauber nachgefordert. Dieser transportierte den Verletzten in eine Spezial-Klinik nach Dortmund. Eine weitere Person erlitt einen Schock und wurde von einem zusätzlich alarmierten Rettungswagen in das Mendener Krankenhaus gebracht.

Parallel zur medizinischen Versorgung der Verletzten leiteten die Einheiten der Feuerwehr die Brandbekämpfung ein. Glücklicherweise waren die Gleise auf Grund der Bauarbeiten bereits komplett gesperrt, sodass ein gefahrloses Betreten ohne Zeitverzug möglich war. Das Feuer war schnell unter Kontrolle und gelöscht, allerdings waren mehrere Gasflaschen der Hitze des Feuers ausgesetzt. Diese wurden gekühlt und mehrfach kontrolliert, bis von ihnen keine Gefahr mehr ausging.

„Besondere Vorsicht war für uns auch deshalb geboten, weil für die Bauarbeiten Thermit eingesetzt wird“, erläutert Einsatzleiter Patrick Schulte. „Thermit ist ein Gemisch aus Eisenoxid und Aluminium und wird verwendet, um Gleisenden miteinander zu Verschmelzen. Es verbrennt mit extrem hohen Temperaturen und ist nur schwer zu löschen. Durch die ersten Löschmaßnahmen der Arbeiter und unsere unmittelbare Brandbekämpfung konnte glücklicherweise ein Übergreifen der Flammen auf die mit Thermit gefüllten Behälter verhindert werden.“

Die Arbeitskollegen der Verletzten wurden durch einen extra alarmierten Notfallseelsorger betreut, des Weiteren wurden, wie bei Einsätzen im Gleisbereich üblich, ein Notfallmanager der Deutschen Bahn und die Bundespolizei zu der Einsatzstelle gerufen. Nach etwa 2 Stunden konnten die eingesetzten Kräfte wieder einrücken und die Einsatzstelle an die Deutsche Bahn übergeben. Die Kriminalpolizei hat noch in der Nacht die Ermittlungen zur Brandursache aufgenommen.

Der alarmierte Rettungshubschrauber landete an der Feuer- und Rettungswache, zur Absicherung des Landeplatzes wurden freie Kräfte vom Schwarzen Weg zur Feuerwache entsandt.

Die Feuerwehr und der Rettungsdienst waren mit knapp 30 Einsatzkräften und mehreren Fahrzeugen im Einsatz, ebenso die örtliche Polizei mit mehreren Streifenwagen, die Bundespolizei, ein Notfallseelsorger sowie der Notfallmanager der Deutschen Bahn.