Sturmtief „Ylenia“

Rund 30 sturmbedingte Einsätze hatten die Einheiten der Feuerwehr Menden in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag sowie am frühen Donnerstagmorgen abzuarbeiten. Glücklicherweise wurde niemand verletzt, die meisten Einsätze verliefen ohne große Schäden. Häufig ging es um die Beseitigung von Ästen oder umgestürzten Bäumen auf Straßen und Gehwegen, zudem stürzten eine Baustellenampel sowie ein Werbeschild um und mussten beiseite geräumt werden. Die Provinzialstraße zwischen Halingen und Langschede musste zwischenzeitlich für rund eine Stunde voll gesperrt werden. 

Im Vorfeld der Sturmeinsätze wurden der Löschzug der Feuer- und Rettungswache, die Löschgruppe Schwitten und die Löschgruppen Bösperde zu einem vermeintlichen Wald- und Flächenbrand nach Brockhausen gerufen. Vor Ort stellte sich schnell heraus, dass es sich lediglich um glimmenden Abraum handelte. Der Haufen wurde abgelöscht, die Einsatzkräfte konnten nach kurzer Zeit wieder einrücken.

Kaminbrand in Lendringsen

Die Feuerwehr Menden musste am Samstagabend zu einem Kaminbrand in die Friedhofstraße in Lendringsen ausrücken. Bei Eintreffen schlugen Flammen aus dem Schornstein des dreigeschossigen Wohnhauses. Während im Inneren des Gebäudes der Kaminzug kontrolliert wurde, setzte eine weitere Einsatzkraft Kaminkehrerwerkzeug über den Korb der Drehleiter ein. Über eine Revisionsklappe im Keller konnte die losgeschlagene und glühende Asche entfernt werden. Die Maßnahmen zeigten schnell Wirkung, Flammen und Funkenflug wurden weniger. Ein ebenfalls vor Ort befindlicher Schornsteinfeger unterstützte die Maßnahmen der Feuerwehr.
Deutlich aufwändiger gestalteten sich die Nachlöscharbeiten im Bereich der Kaminabdeckung, hier hatten sich Glutnester unter den Schieferplatten gebildet. Diese mussten entfernt werden, damit die glimmenden Bereiche mit einem Kleinlöschgerät abgelöscht werden konnten.

Der Löschzug der Feuerwache sowie die Löschgruppen Lendringsen und Oesbern beendeten ihren Einsatz nach fast drei Stunden.

 

Jahrhunderthochwasser überrascht Menden

Lange sah es so aus, als würde Menden mit dem sprichwörtlichen „blauen Auge“ davonkommen. Am späten Nachmittag und in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag sind die Pegel von Hönne und Oese dann aber doch unerwartet und rasant angestiegen, so dass Menden ein Jahrhunderthochwasser erfahren musste. Zum Glück bislang ohne Verletzte oder gar Tote.

Bereits am Mittwochnachmittag wurde der Löschzug überörtlich der Feuerwehr Menden zur Unterstützung in das schwergetroffene Altena gerufen. Zusammen mit Einheiten der Feuerwehr Iserlohn versuchten die Einsatzkräfte sich einen Weg in das Flutgebiet zu bahnen, allerdings ohne Erfolg. Alle Zufahrtsstraßen waren selbst für die großen Löschfahrzeuge unpassierbar. Unverrichteter Dinge musste dieser Einsatzauftrag abgebrochen werden, nach Rücksprache mit der Einsatzleitung MK lag der nächste Einsatzschwerpunkt in Balve. Das Hochwasser der Hönne hatte auch hier für Überflutungen gesorgt. Aus einem Bereitstellungsraum in Beckum rückten die Einsatzkräfte zu mehreren Einsätzen aus.

Mit Stand Donnerstag (15. Juli, 17 Uhr) ist die Feuerwehr zu 144 Einsätzen im gesamten Stadtgebiet Mendens gerufen worden. Bis zum Abend sollen alle dieser Einsätze abgearbeitet sein. Die Lage hat sich über den Donnerstag verteilt zusehends entspannt, Hönne und Oese sind in ihre Flussbetten zurückgekehrt und vielerorts ist das Wasser abgelaufen. So werden nach und nach die Schäden sichtbar, die die Wassermassen hinterlassen haben. Vielerorts konnten die Einsatzkräfte von Feuerwehr und Technischem Hilfswerk THW jedoch schlimmeres verhindern. So konnte in der Nacht unter anderem die Überflutung einer Galvanik verhindert werden, in dem große Mengen Chemikalien gelagert sind. Zwischenzeitlich musste auch die Tiefgarage einer Seniorenwohnanlage gesichert werden, zusätzlich zu zahlreichen weiteren Einsätzen.

Auch das Mendener Ordnungsamt, die Umweltabteilung, der Mendener Baubetriebshof, die Stadtentwässerung Menden und die Stadtwerke Menden waren im Einsatz. Zudem erhielt die Mendener Feuerwehr überörtliche Unterstützung von einem Löschzug aus Detmold.

Einig sind sich die Verantwortlichen von Feuerwehr und Stadtverwaltung darin, dass sich die Mendener Bürgerinnen und Bürger in dieser Katastrophenlage vorbildlich und solidarisch verhalten haben. Bei allen, die an den Einsätzen beteiligt haben, den Bürgerinnen und Bürgern, die mit zahlreichen Hilfsangeboten an die Einsatzkräfte herangetreten sind, dankte Bürgermeister Dr. Roland Schröder in einer kurzen Videobotschaft, die auf den Sozialen Medien veröffentlicht wurde.

Auch in den kommenden Tagen wird das Hochwasser Menden beschäftigen. So wurden z.B. durch die Abteilung Straßenbau zahlreiche Brücken im Stadtgebiet auf Schäden überprüft – bislang ohne größere Schäden feststellen zu können. Auch müssen nach wie vor viele Straßen gereinigt werden. Die meisten konnten im Tagesverlauf wieder freigegeben werden. Aktuell ist lediglich ein Fuß- und Radweg im Bereich Abtissenkamp gesperrt.

Der Immobilienservice Menden ISM hat unterdessen damit begonnen, die Schäden an städtischen Gebäuden zu erfassen. Zwölf stadteigene Gebäude wurden von dem Hochwasser teils schwer beschädigt. Am stärksten betroffen sind das Areal Schmelzwerk, die Volkshochschule mit Sporthalle und die Musikschule und das Gymnasium an der Hönne inklusive Sporthalle und Neubau. Der Neubau am Gymnasium kann jedoch weitergehen. Die genauen Schäden an allen betroffenen Gebäuden werden in den kommenden Tagen ermittelt und beziffert.

Aber auch zahlreiche Wohnhäuser in Menden sind vom Hochwasser beschädigt, teilweise sind nach wie vor Keller voller Wasser.

 

Person in der Hönne vermutet – Großeinsatz von Feuerwehr, Rettungsdienst und Polizei

Feuerwehr, Rettungsdienst und Polizei befanden sich am Montagabend entlang der Hönne und der Ruhr im Großeinsatz. Über vier Stunden suchten die Einsatzkräfte eine Person, die im Wasser vermutet wurde.

Gegen 18:45 Uhr meldete sich ein Anrufer bei der Kreisleitstelle und beschrieb eine verdächtige Beobachtung in der Hönne, ungefähr in Höhe der Bahnhofsbrücke. Der Beschreibung nach ließ sich nicht ausschließen, dass es sich dabei um eine Person handeln könnte. Die Leitstelle alarmierte daher mit dem Einsatzstichwort „Person im Wasser“ zunächst die hauptamtliche Wache, den Löschzug Mitte und den Rettungsdienst. Kurze Zeit später besetzten die ersten Einsatzkräfte die flussabwärts liegenden Brücken und begannen mit Suchmaßnahmen entlang des Flusslaufs.

Auf Grund der Dunkelheit, der schlechten Witterung und der zu erwartenden kräftezehrenden Einsatzdauer, forderte der Einsatzleiter zu Beginn des Einsatzes umgehend weitere Einheiten nach: Über Meldeempfänger und Sirenen wurde Stadtalarm für die Feuerwehr Menden gegeben. Auch der ärztliche Leiter sowie ein Rettungswagen des DRK Menden kamen zur medizinischen Unterstützung hinzu. Nach Rückfrage bei der Polizei kam ein Einsatz des Polizeihubschraubers HUMMEL auf Grund der Witterung nicht möglich, stattdessen wurde die Drohneneinheit des Märkischen Kreises hinzugezogen.
Bei der derzeitigen Fließgeschwindigkeit der Hönne hätte eine Person auch schnell in die Ruhr getrieben werden können, aus diesem Grund setzte die Feuerwehr Fröndenberg zwei Boote auf der Ruhr im Bereich der Hönnemündung ein.

Die Drohne, welche unter anderem über Wärmebildtechnik verfügt, machte im Bereich der Molle einen Gegenstand unter Wasser aus, dieser stellte sich aber als Unrat heraus. Insgesamt suchten 150 Einsatzkräfte über vier Stunden entlang der Hönne und der Ruhr nach der vermissten Person. Da sich bis 23 Uhr keine weiteren Verdachtspunkte ergeben hatten, und auch der Polizei keine Vermisstenmeldung vorlag, wurde die Suche schließlich ergebnislos abgebrochen.

Brand in Industriebetrieb sorgt für Großeinsatz

Am heutigen Mittag gegen viertel nach Eins wurde von Mitarbeitern eines Industriebetriebes im Gewerbepark Hämmer-Riekenbrauck der Brand im Dachbereich des Betriebsgebäudes gemeldet. Glücklicherweise waren alle Mitarbeiter bereits in Sicherheit, verletzte Personen gab es daher nicht.

Bereits auf der Anfahrt war eine massive Rauchentwicklung zu sehen, sodass zusätzlich zu den sofort alarmierten Einheiten der hauptamtlichen Wache, der Löschgruppen Bösperde und Halingen auch die Löschgruppe Schwitten sowie der Löschzug Mitte und eine Drehleiter aus Iserlohn gerufen wurde. Die Löschgruppen Lendringsen und Oesbern, die gemeinsam den Löschzug Süd bilden, besetzten in dieser Zeit die Feuer- und Rettungswache und unterstützten die Brandbekämpfung mit einem Fahrzeug vor Ort.

Vor Ort wurde die Brandbekämpfung über die Drehleiter im Aussenangriff und auch im Innenangriff durch mehrere Atemschutztrupps durchgeführt, dabei galt es zu verhindern, dass sich der Brand über die Isolierung der Hallenwand und -decke ausbreitet. Dies zeigte sehr schnell Wirkung, die Rauchentwicklung lies deutlich nach, der Brand war schnell unter Kontrolle.

Da auf dem Dach der Firma zahlreiche Photovoltaikmodule verbaut sind, mussten die Trupps sehr vorsichtig vorgehen, da nicht ausgeschlossen werden kann, dass die Module noch stromführend sind.

Ebenfalls über die Drehleiter wurden dann noch Nachlöscharbeiten durchgeführt, bevor „Feuer aus“ gemeldet werden konnte.

Die Feuerwehr Menden war mit ca. 90 Kräften für drei Stunden im Einsatz.