Halb auf der Leiplanke liegt ein PKW auf dem Dach, Kraftstoff tropft auf die Fahrbahn, unter dem Fahrzeug ist eine Person zu erkennen, eine weitere ist im Fahrzeug eingeklemmt und aus dem Motorbereich steigt Rauch auf. So stellte sich das Lagebild bei einer gemeinsamen Übung der Feuerwehren Balve und Menden am vergangen Dienstag dar. Der Übungsort befand sich im Hönnetal, ganz in der Nähe des Abzweigs nach Hemer-Deilinghofen. Auf Grund von Baumschnittarbeiten ist die B515 in diesem Bereich zwischen Menden und Balve zurzeit gesperrt, erst dieser Umstand macht eine solche Übung an diesem Ort überhaupt möglich.
Als erstes treffen die Löschgruppen aus Volkringhausen und Beckum an der Einsatzstelle ein, umgehend bauen die Einsatzkräfte eine Brandbekämpfung auf und beginnen mit den Vorbereitungen zur technischen Rettung der Verunfallten. Kurze Zeit später kommt der Rüstzug der Mendener Feuer- und Rettungswache, bestehend aus einem Löschfahrzeug, dem Rüstwagen sowie einem Rettungswagen, an der Unfallstelle an. Nach einer kurzen Absprache unterstützen die Mendener Feuerwehrleute vor allem mit Material vom Rüstwagen und stabilisieren zunächst das Fahrzeug. Gemeinsam werden anschließend die beiden eingeklemmten Personen, in diesem Fall natürlich Übungspuppen, aus ihrer Lage befreit.
Inszeniert hat die Übung Christian Boike, er ist hauptberuflich an der Feuer- und Rettungswache Menden beschäftigt, in seiner Freizeit engagiert er sich als Zugführer des Löschzuges 3 bei der Freiwilligen Feuerwehr Balve. Er kennt daher beide Perspektiven und weiß umso mehr um die Schwierigkeiten im Hönnetal. „Auf der kurvenreichen Strecke kommt es häufig zu Unfällen, welche Feuerwehr dann ausrückt entscheidet sich nicht selten beim Notruf“, erklärt Boike, „In diesem Bereich grenzen die Einsatzgebiete der Feuerwehren Balve, Hemer und Menden direkt aneinander.“ Gibt es viele Anrufer oder ist der Einsatzort zunächst unklar, kann es vorkommen, dass die Leitstelle aus mehreren Städten Einheiten entsendet. Daher ist es durchaus realistisch, dass diese in der Folge auch an einer Einsatzstelle Hand in Hand arbeiten müssen. „Es kann sogar von Vorteil sein, wenn im engen Hönnetal Einsatzfahrzeuge von zwei Seiten anfahren“, so Boike weiter. An diesem Abend klappte die Zusammenarbeit reibungslos und alle Beteiligten zeigten sich zufrieden mit dem Verlauf der Übung.
Ein Dank geht an dieser Stelle an Straßen NRW, die ganz unbürokratisch und selbstverständlich die Feuerwehr bei der Vorbereitung und Durchführung der Übung im eigentlich gesperrten Bereich unterstützt haben.